Tungeln,

Unsanftes Erwachen

Parkendes Auto drückt Hausmauer ein - Wardenburger prallt Sonntagmorgen mit Limousine auf Pkw - Polizei erwischt Flüchtenden

TUNGELN - Der Schrecken steht Sigrid Schulz noch Stunden später ins Gesicht geschrieben. „Plötzlich hat es einen lauten Knall gegeben. Mein Sohn und unsere Nachbarn standen senkrecht im Bett“, erzählt sie. Dann mit einem Blick auf die stark eingedrückte Mauer ihres Hauses schickt sie hinterher: „Nur gut, dass die Enkelkinder nicht bei uns über Nacht geblieben sind.“

Dieser Sonntagmorgen ist für Sigrid Schulz und ihren erwachsenen Sohn Marco kein Sonntag wie jeder. Die Bewohner des Hauses Nr. 21 an der Oldenburger Straße in Tungeln haben mit Glück einen spektakulären Unfall unbeschadet überstanden.

Das ist nach Rekonstruktion der Polizei geschehen: Es ist kurz vor 6 Uhr morgens, als der 23-jährige Fahrer einer Mittelklasse-Limousine auf seinem Weg von Oldenburg nach Wardenburg auf der Straße die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert, die Gegenfahrbahn passiert und mit solcher Wucht gegen ein parkendes Auto prallt, dass dieses mit dem Heck die Mauer des Wohnhauses stark nach innen eindrückt. In dem Zimmer dahinter übernachtet der 32-jährige Marco Schulz. Er bleibt zum Glück unverletzt, nur die Inneneinrichtung nimmt Schaden. „Ein Schrank und viel Geschirr sind zu Bruch gegangen“, erzählt Sigrid Schulz. Das Auto, das sie sich mit ihren Nachbarn teilt, ist laut Polizei sogar ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Der Unfallfahrer selbst versucht sich der Verantwortung durch Flucht zu entziehen. Weit kommt der in Wardenburg lebende Mann allerdings nicht. Als er nur wenige hundert Meter von der Unfallstelle versucht, an seinem ramponierten Wagen einen Reifen zu wechseln, fällt er einem Mitarbeiter der Autobahnpolizei auf, der gerade von seiner Nachtschicht kommt. Der verständigt seine Kollegen aus Wardenburg und wenig später ist für den Gesuchten die Flucht zu Ende. Eine sofort vorgenommene Messung seines Atems ergibt laut Polizei eine Alkoholkonzentration von etwas mehr als 1 Promille.

Werner Fademrecht, erschienen in der NWZ am 02.03.2009


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