Nach dem Transport von 50.000 leeren Sandsäcken am Mittwochabend ging es Samstagnacht, am 8.6., auf nach Lüneburg. Die Alarmierung erfolgte gegen 21:30, angefordert wurden acht Kraftfahrer zum Fahren von LKW-Kippern und Radladern. Schon um 23 Uhr rückten wir aus, sodass der Ortsverband Lüneburg um ein Uhr nachts erreicht wurde.
Am nächsten Morgen bildeten wir zusammen mit vier weiteren Helfern aus Oldenburg und zwei aus Nordenham den „Fachzug Räumen“ und übernahmen vier Gespanne mit LKW-Kipper, Tieflader und Bergungsräumgerät (Radlader) anderer THW-Ortsverbände.
Erster Einsatzort für vier Wardenburger mit einem der vier Gespanne war die Sandgrube Rullsdorf. Dort füllten ca. 800 Freiwillige aus der Bevölkerung Sandsäcke. „Es gab sagenhaft viele Freiwillige Helfer und Unternehmen, die uns geholfen haben. Besonders die Kinder dort, teilweise nur 5 Jahre alt, haben uns sehr beeindruckt“ erzählt Heinz Schütte nach dem Einsatz. Wir haben die Paletten mit Sandsäcken dort mit Radladern auf die LKWs verladen, die sie dann zum Deich gebracht haben. Auch Firmen haben dort mit ihrem Fuhrpark unterstützt.
Vier weitere Wardenburger waren mit den Oldenburger- und Nordenhamer-THW-Helfern in der Gemeinde Amt Neuhaus eingesetzt. Die drei Gespanne kamen in Pomenau, Bitter und vorallem bei den Sandsackfüllstellen Preten und Konau zum Einsatz. Auch hier wurden im wesentlichen Sandsäcke verladen und zum Deich oder zu Sammelplätzen gebracht.
Nach kurzer Zeit bildete sich eine Einsatzleitung für den „Fachzug Räumen“ aus Christoph Güttler (THW Nordenham) und unserem Helfer Michael Struck.
„Die Zusammenarbeit mit der Einsatzleitung der örtlichen Feuerwehr war sehr gut“, zeigt sich Michael zufrieden. Später wurden wir auch noch vom Ortsverband Clausthal-Zellerfeld und Burgdorf unterstützt und es wurden 10 weitere LKW-Kipper von THW und DLRG dem „Fachzug Räumen“ angegliedert.
Untergebracht waren wir in der Kaserne in Lüneburg und später auch in einem Schützenhaus in Amt Neuhaus.
Fazit nach einer Woche Hochwassereinsatz: „Mit der Truppe gehen wir sofort wieder in den Einsatz. Die Zusammenarbeit hat prima funktioniert und es hat eine Menge Spaß gemacht, den Menschen dort zu helfen“, sind sich unsere Heimkehrer einig.
Das Hochwasser in Elbe, Saale und Donau ist nach dem Oderhochwasser 2002 der bisher zweitgrößte Einsatz in der Geschichte des THW. Insgesamt waren über 20.000 THW-Helfer im Einsatz, in Spitzenzeiten bis zu 8.200 gleichzeitig. Das THW konnte als Katastophenschutzorganisation so durch Pumparbeiten, Sandsackverbau und -Logistik, Versorgung mit Strom und Trinkwasser, Ölschadensbekämpfung oder Entlastungssprengungen einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung dieser Katastrophe leisten.